Stellenanzeige schreiben Inhalt prüfen

Kostenlose Tools zur Prüfung deiner Stellenanzeige

In diesem Beitrag stell ich dir kostenlose Tools vor, die deine Stellenanzeige auf Tauglichkeit überprüfen. Dabei geht es nicht nur um Suchmaschinenoptimierung, sondern auch darum, wie Bewerber die Ausschreibung wahrnehmen. Dies ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob sich Personen überhaupt angesprochen fühlen. Dies wiederum führt letztendlich zu einem qualitativ hochwertigeren Bewerberpool und einer attraktiven Wahrnehmung des Unternehmens.

Warum eine Stellenanzeige geprüft werden sollte

Die Überprüfung von Stellenanzeigen vor ihrer Veröffentlichung hat einen Einfluss darauf, ob eine Anzeige gefunden wird, der Inhalt ansprechend ist und potenzielle Bewerber sie positiv wahrnehmen.

Eine gut gestaltete und optimierte Stellenanzeige kann nicht nur die Aufmerksamkeit qualifizierter Kandidaten auf sich ziehen, sondern auch das Interesse an dem Unternehmen wecken. Das hat nachhaltigen Einfluss auf das Employer Branding.

Warum es dafür Tools braucht

Indem du kostenlose Online-Tools nutzt, kannst du sicherstellen, dass die Stellenanzeige fehlerfrei ist, leicht verständlich und in Suchmaschinen gut platziert wird – und das auch noch kostenfrei. Selbst der Schreibstil kann geprüft werden. Fühlen sich eher Frauen oder Männer angesprochen, hochqualifizierte Fachkräfte oder junge Berufseinsteiger. Unterschätze nicht wie schnell ein Leser wieder abspringt, wenn ihn die Anzeige nicht anspricht. Wie ist die Lesbarkeit oder wie schnell wird die Anzeige auf deiner Karriereseite geladen?

Hol dir den Vorsprung gegenüber deinen Mitbewerbern im War of Talents.

Welche Inhalte und Punkte in den Stellenanzeigen geprüft werden sollten:

  • Keyword-Recherche um in den Portalen nicht unter zu gehen
  • SEO – Suchmaschinenoptimierung für Sichtbarkeit und Reichweite
  • Page Speed ist Teil von SEO
  • Grammatik und Rechtschreibung, versteht sich von selbst
  • Tonart, Schreibstil und Formulierungen, angepasst an die Zielgruppe

Mit der Keyword-Recherche den richtigen Suchbegriff finden

Immer wieder stolpert man bei Stellenanzeigen über Job-Titel, da wissen nicht mal die Fachabteilungen so genau was sie bedeuten. Manchmal frage ich mich, ob es wirklich notwendig ist jeden Beruf mit einem modernen und oftmals unaussprechlichen Titel zu versehen.

Such einfach mal in den Stellenportalen nach einem Job mit dem englischen und dem deutschen Titel. Du wirst überrascht sein was die Suchergebnisse betrifft.

Beispiel aus Stepstone
Category Manager: 862 Treffer,
Einkäufer: 1963 Treffer

Durch die Verwendung relevanter Keywords und prägnanter Beschreibungen kann der Jobtitel die Reichweite verbessern und sicherstellen, dass die Stellenanzeige den passenden Kandidaten auffällt. Stattdessen wird ein ungenauer oder vage formulierter Jobtitel potenzielle Bewerber abschrecken und dazu führen, dass qualifizierte Talente deine Stellenanzeige übersehen.

Keyword Recherche Vergleich Kundenservice
Keyword Recherche Vergleich Softwareentwickler

Bewerber suchen nicht nach komplizierten Titeln

Nutzer suchen meist nach einfachen Jobbezeichnungen. Insbesondere wenn die Ausbildung schon etwas länger zurück liegt, aber auch, weil man nicht jeden modernen Begriff im Kopf hat.

Ein präziser und aussagekräftiger Jobtitel in einer Stellenanzeige ist außerdem wichtig, da er das erste ist, was potenzielle Bewerber sehen. Es beeinflusst die Entscheidung ob sie die Anzeige weiterlesen oder nicht. Ein gut gewählter Jobtitel sollte die tatsächlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Position widerspiegeln und gleichzeitig ansprechend und verlockend sein, um das Interesse geeigneter Kandidaten zu wecken.

Die Beschreibung meines Berufes hat sich in den letzten 40 Jahren 4 mal geändert – das Berufsbild allerdings nur 1 mal.

Versuche also einen einfachen Jobtitel zu finden, damit du auch in der Suche der Stellenportale angezeigt wirst, wenn sich ein Interessierter erst mal umschaut und noch nicht so richtig weiß, wonach er suchen soll. Ist der Bereich, ein Fachbereich, z.B. Verkäufer für Lebensmittel oder Verkäufer Automobil, dann gib das auch gleich im Titel an. Das verschafft dem Leser schnell einen Überblick. Besonders clever, wenn du ein Synonym des Berufes gleich am Anfang deiner Beschreibung einfügst. Auch das wird nämlich von der Suchmaschine der Portale erfasst. Warum also das selbe Wort nochmal nutzen?

Stellenanzeige aus Stepstone mit aussagekräftigem Jobtitel von Würth
Hier wurden gleich 3 Suchbegriffe an den Anfang der Anzeige gestellt
Stellenanzeige aus Stepstone mit aussagekräftigem Jobtitel von Funke
Hier sind 2 Suchbegriffe und der Schwerpunkt sichtbar

Kostenlose Tools zur Keyword Recherche

Google Trends

Google Trends ist ein einfaches Tool, dass du direkt im Browser nutzen kannst. Wie bei Google üblich, bekommst du schon beim Schreiben in die Suchmaske eine Auswahl angezeigt. Hier kannst du sogar festlegen in welche Kategorie dein Begriff fällt, z.B. ist er ein Suchbegriff, ein Thema oder ein Beruf.

Google Keyword Planner

Der Google Keyword Planner ist eigentlich ein Tool zur Planung von Anzeigen-Strategien. Es kann zwar kostenlos genutzt werden, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich. Hier muss man bissel aufpassen, dass man nicht schnell doch mal eine kostenpflichtige Google-Anzeige schaltet. Ist mir mal vor einiger Zeit tatsächlich passiert:(

Seobility

Bei Seobility kannst du in der kostenlosen Version und ohne Registrierung täglich bis zu 3 Wörter und URLs testen. Auch ein Wettbewerbsvergleich ist möglich. Ein Keyword Recherche Tool, dass sich nicht nur für den HR Bereich eignet.

Suchmaschinenoptimierung für mehr Reichweite

Den wichtigsten Teil, einen auffindbaren Jobtitel finden, hast du erledigt. Jetzt geht es noch an deine Snippet bzw. deine Meta Discription auf der Karriereseite deiner Homepage (die du hoffentlich hast). Das ist die Kurzbeschreibung die bei Google unter deinem Webseiten-Titel angezeigt wird, wenn jemand nach den passenden Suchbegriffen gesucht hat. Wenn der Text fehlt, generiert Google seinen eigenen Text. Dieser beinhaltet allerdings meist nicht die relevanten Informationen die Leser auffordert auf genau DEINE Seite zu klicken.

Was ist das Snippet bzw. die Meta Discription

Snippets mit der Meta-Discription sind wichtige Elemente im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und dienen dazu, den Nutzern eine kurze Vorschau auf den Inhalt einer Webseite zu bieten. Snippets sind kurze Ausschnitte oder Vorschauen, die in den Suchergebnissen einer Suchmaschine angezeigt werden. Sie enthalten in der Regel den Titel der Seite sowie einen kurzen Auszug aus dem Inhalt, der dem Nutzer einen Überblick über den Inhalt der Webseite gibt. Meta-Discription sind die gezeigten HTML-Elemente, die den Inhalt einer Webseite beschreiben. Sie werden in den Suchergebnissen unter dem Titel der Seite angezeigt und bieten den Nutzern eine prägnante Zusammenfassung des Inhalts der Seite. Die Meta Discription ist also Teil des Snippets und dient dazu, die Klickrate einer Webseite zu erhöhen, indem sie den Nutzern einen klaren Überblick darüber gibt, was sie auf der jeweiligen Seite erwartet.

Google Snippet Beispiel von Evergreen Media
Evergreen Media bietet übrigens unglaublich viel informationen zum Thema SEO

Snippet erstellen und bearbeiten

Meist hat man in seinem Backend bereits ein Plugin für die Snippets bzw. die Meta Discription, denkt jedoch nicht immer daran dies auch zu nutzen. Generell schadet es nicht einen Suchmaschinen Optimierer zu installieren. Ist deine Seite mit WordPress erstellt, kann das Yoast SEO oder Rank Math sein oder jedes andere Plugin zur Suchmaschinenoptimierung. Wenn du die Pflege nicht selbst machst, dann bitte deinen Admin darum dir die Möglichkeit einzuräumen.

SERP Snippet Generator von SISTRIX

Beim SERP Snippet Generator von SISTRIX kannst du deine Seiten auf die Snippets überprüfen, indem du einfach die URL angibst. Zusätzlich bietet SISTRIX noch jede Menge weiterer interessante Tools zur Optimierung an. Für alle die tiefer in die Suchmaschienenoptimierung eintauchen wollen.

Sixtrix Snippet Generator zum Prüfen der Meta Discription

Page Speed Insights

Verbesserung der Geschwindigkeit deiner Website, das ist das Ziel von PageSpeed Insights. In der Dokumentation kannst du dich informieren, was und wie getestet wird. Allerdings hört sich das alles ziemlich kompliziert an. Deshalb empfehle ich einfach mal zu testen. Die Ergebnisse sind dann selbsterklärend und ziemlich ernüchternd.

Optimiere den textlichen Inhalt deinen Stellenanzeigen

Der Text einer Stellenanzeige spielt eine entscheidende Rolle, da er das erste ist, was potenzielle Bewerber über das Unternehmen und die offene Position erfahren. Ein überzeugender und prägnanter Wortlaut, der die Anforderungen der Stelle klar kommuniziert und potenzielle Bewerber anspricht, ist entscheidend, um qualifizierte Kandidaten anzuziehen. Die Lesbarkeit des Textes, einschließlich einer klaren Struktur, guter Grammatik und Vermeidung von Fachjargon, trägt dazu bei, das Verständnis zu verbessern und das Interesse der Leser aufrechtzuerhalten. Eine angenehme „Melodie“ oder ein ansprechender Schreibstil vermittelt ein positives Bild des Unternehmens und kann dazu beitragen, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, die potenzielle Bewerber anzieht und bindet.

Wortliga

Die Wortliga Textanalyse prüft deinen Text auf Lesbarkeit, Prägnanz und verständlicher Wortwahl. Die Checkliste zeigt dir an, was du gut gemacht hast und wo noch Fehler sind bzw. Verbesserungsbedarf herrscht.

Wortlige Starseite zum Prüfen von Texten

Leichtlesbar

Bei Leichtlesbar kannst du prüfen für wen dein Text geeignet ist. Für die Leseleichtigkeit gibt es Kategorien von extrem leicht (Grundschüler) bis sehr schwierig (Hochschulabschluss). Des weiteren sagt dir das Programm ob dein Text in die Kategorie Comic, Zeitung oder Fachpresse gehört. Ein nettes Tool, finde ich, welches dir hilft die Tonalität für deine Zielgruppe zu treffen.

Digital Capito

Ich habe mit Digital Capito noch ein weiteres Tool getestet, mit dessen Ergebnis ich aber überhaupt nicht zufrieden bin. Da frage ich mich, warum man ein kostenloses Tool anbietet, dessen Möglichkeit so stark eingeschränkt ist, dass man damit nix anfangen kann. Das ist aus meiner Sicht eher kontraproduktiv und hält Kunden davon ab zu kaufen. Aber vielleicht habe ich es auch nur falsch angewendet. Wenn´s einer kennt und mir das Gegenteil beweißt, freue ich mich über Kommentare.

Psychometrika

Psychometrica ist ein einfaches Tool das mit dem Lesbarkeitsindex LIX arbeitet. Nachdem du den Text ins Textfeld eingegeben hast kannst du den LIX berechnen lassen. Gut das er nicht nur ein paar Werte auswirft, sondern dir einfach sagt wie komplex dein Text geschrieben ist. Übrigens gibt es eine schöne Erklärung wie und was der Lesbarkeitsindex ist und wie sich die Werte zusammen setzen.

Languagetool

Languagetool zeigt nicht nur Rechtschreib- und Grammatikfehler an, sondern gibt dir – KI basierend – auch Vorschläge wie du den Satz sinnvoll umbauen kannst. Und das auch noch in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Dazu kann es auch noch mehrsprachige Texte bearbeiten und hat (ich liebe es:) eine Chrome Erweiterung. Es gibt eine Browser Version zum sofortigen prüfen des Textes aber auch (nach der Registrierung) eine kostenlose Version, die noch mehr bietet. Zum Beispiel ein richtig guter Editor oder eine Verknüpfung zu Office Libre oder Word (kostenpflichtige Version).

Textprüfung Language Tool
Ich finde Languagetool so cool, dass ich mich sofort registriert habe.

Beim Texten auch ans Gendern denken

Untersuchungen zeigen, dass Frauen viele Nennungen bei Aufgaben und Profil eher als abschreckend empfinden. Gewünschte Anforderungen als zwingend empfinden, obwohl sie ja nur wünschenswert sind und sich eher unterschätzen. Männer überlesen stattdessen häufig zwingende Anforderungen und bewerben sich trotzdem, auch wenn sie diese nicht erfüllen können.

Auch der Sprachstil kann entscheidend sein, ob sich eine Frau oder ein Mann bewierbt. Begriffe wie durchsetzungsfähig oder ehrgeizig sprechen eher Männer an, kooperativ und kommunikativ eher Frauen.

Du siehst, du kannst schon bei der Formulierung der Stellenausschreibung etwas tun, damit sich mehr Frauen – insbesondere für Führungsaufgaben – bewerben.

FührMint Gender Decoder

Mit dem vom der TU München entwickelten FührMint Gender Decoder kannst du deinen Text auf gender-faire Formulierung prüfen. Wenn du jetzt denkst, so ein Schmarn, dann irrst du. Du glaubst nicht, wie viele Stellenanzeigen männlich formuliert sind, was zur Folge hat, dass sich Frauen weniger angesprochen fühlen. Die Handhabung ist schlicht und einfach. Den Text ins Feld eingeben, kurz die Vorgaben beachten und los gehts.

Text in Stellenanzeigen auf Gender Konformität prüfen.
Heute wichtigen denn je – die ordnungsgemäße Beschreibung

Mit dieser Übersicht bist du, zumindest was Text- und Sichtbarkeit betrifft, erst mal gut aufgestellt. Was ich dir zusätzlich raten kann, dich wirklich in potenzielle Bewerber, also deine Zielgruppe, hinein zu versetzen.

Stell dir vor du suchst genau diesen Job und möchtest dich bewerben. Teste doch einfach mal eine Anzeige deines Unternehmens indem du ein Anschreiben verfasst und dich genau auf diese Stelle bewirbst. Schreibe aber nicht in deinem Stil, sondern wie ein Lagerarbeiter, eine Office Schreibkraft oder ein Oberarzt. Steig dabei die in Stahlkappenschuhe, die Pumps oder die Birkenstock.

Andrea Personal Management mit Hund
Über den Autor

Andrea erarbeitet HR-Strategien, die Unternehmen im Personalmanagement unterstützen und sorgt für eine effiziente Umsetzung in den Bereichen Employer Branding, Rekrutierung und Mitarbeiterbindung.

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