Eine Entscheidungsmatrix oder Optionsmatrix ist eine Hilfe, um bei komplexen Problemen, bzw. Fragestellungen schneller zu einer Entscheidung zu kommen. Wenn dein Bauch dich nicht mehr weiter bringt, kannst du immer noch auf analytisches Vorgehen zurückgreifen. Dafür gibt es spezielle Tools, wie beispielsweise eine Matrix, die bei so einigen Problemen helfen können eine Lösung zu finden. Das gilt vor allem bei Unternehmens- und Strategiefragen, können aber auch bei privaten Problemen Anwendung finden.
Es gibt zwei Möglichkeiten eine Matrix zu erstellen – eine einfache Matrix oder eine Gewichtungsmatrix. Bei einer komplexen Frage wird dir höchstwahrscheinlich die einfache Entscheidungsmatrix nicht weiter helfen. Die einfache Matrix kannst du zum Beispiel beim Kauf eines Produktes anwenden. Dafür ist sie ausreichend. Hier vergleichst du identische Werte miteinander. Z.B. beim Kauf eines PKWs. Hier kannst du Verbrauch, Anschaffungspreis und Fahrzeuggröße gegenüber stellen.
Etwas ungewöhnlicher ist es eine Entscheidungsmatrix im Berufsleben einzusetzen. Aber auch hier kann sie dir helfen zu einer besseren Entscheidung zu kommen. Zum Beispiel bei der Jobsuche oder -auswahl. Die einfache Matrix reicht hier allerdings nicht aus. Du brauchst eine Gewichtungs-, bzw. Optionsmatrix. Keine Angst – zur Erstellung einer komplexeren Matrix muss man kein Mathegenie sein.
Wie eine Matrix bei Jobfragen helfen kann
Angenommen du bist auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Als gut ausgebildete Fachkraft musstest du dich nicht lange bewerben und hast nun zwei (oder drei) Zusagen von unterschiedlichen Unternehmen erhalten.
Nehmen wir an, die Unternehmen und deren Angebote, bzw. die Rahmenbedingungen sind sehr unterschiedlich. Da fällt die Entscheidung schwer. Du überlegst hin und her, kommst aber nicht zu einer Lösung. Hier wird dir eine Entscheidungshilfe entscheidend weiterhelfen, die deine Anforderungen und Bedürfnisse mit berücksichtigt.
Anwendung einer Entscheidungsmatrix bei der Auswahl des neuen Arbeitgebers
Gerade bei der Auswahl eines neuen Arbeitsplatzes gibt es Punkte die dir sehr wichtig sein können und Dinge auf die du keinen so großen Wert legst. Die Gewichtungsmatrix ist deshalb etwas komplizierter, hilft dir aber deine Präferenzen mit einzubinden.
Grundsätzlich musst du überlegen welche Auswahlkriterien bestehen und wie wichtig dir die einzelnen sind. Hast du beispielsweise kein Auto, sollte der neue Betrieb gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Dies gewichtest du also hoch. Bekommst du beispielsweise einen Nachlass für Fitnessstudio du aber einen ganz anderen oder gar keinen Sport machst, dann gewichtest du diesen Punkt mit weniger wichtig.
Beispiel wie du die Gewichtung in Prozente angibst
Die Entfernung zur Arbeitsstelle ist nicht so wichtig, da du über ein Auto verfügst und Frühaufsteher bist. Die Entfernung ist für dich also nicht wichtig, aber Benzin brauchst du ja trotzdem (deshalb nur 30%).
Oder du hast kein Auto und bist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und du musst rechtzeitig die Kinder abholen und kannst keine Zeit auf der Straße verschwenden. Die Entfernung ist für dich also sehr wichtig (deshalb 100%).

Punkte, die für die Auswahl eines neuen Arbeitgebers ausschlaggebend sein können
- Gehalt oder Lohn (monatliches Festgehalt, Stundenlohn, Prämienzahlungen etc. – hier genau nachfragen)
- 13. Monatsgehalt/Urlaubsgeld (achte auf den Freiwilligkeitsvorbehalt, falls nicht arbeitsvertraglich festgehalten)
- Karrierechancen (frage im Gespräch wie die Karrieremöglichkeiten genau aussehen, bzw. von der angestrebten Position aus gestartet werden)
- Weiterbildungsmöglichkeiten (auch die sollten nicht nur vorhanden sein, sondern genau DIR auch offen stehen – erfüllst du die Voraussetzungen )
- Anreize, z.B. Tankkarte, Kinderbetreuung oder nicht monetäre Anreize. Denke daran, dass du das meiste versteuern musst, siehe geldwerter Vorteil)
- Firmenfahrzeug (auch hier werden dir Steuern berechnet)
- Work-Life-Balance (Was heißt das genau? Frage beim Vorstellungsgespräch nach Details)
- Urlaubstage (achte auf die Berechnung. 5 oder 6-Tage Woche, Vollzeit oder Teilzeit?)
- flexible Arbeitszeiten (Kernarbeitszeiten beachten. Viele flexible Zeiten sind dann gar nicht mehr so flexibel)
- Image des Unternehmens / der Branche (weniger attraktive Branchen suchen händeringend Personal. Hier bist du in einer besseren Verhandlungsposition.)
- Größe des Unternehmens (Lust auf Konzerne? Oder lieber familiär geführte Betriebe?)
- Atmosphäre im Unternehmen (mach doch ein oder zwei Probearbeitstage!)

Über den Autor
Andrea erarbeitet HR-Strategien, die Unternehmen im Personalmanagement unterstützen und sorgt für eine effiziente Umsetzung in den Bereichen Employer Branding, Rekrutierung und Mitarbeiterbindung.