In einer Welt, die von ständigem Wandel und wachsender Komplexität geprägt ist, gewinnt die Kreativmethode Design Thinking immer mehr an Bedeutung. Ursprünglich aus dem Designbereich stammend, hat sich Design Thinking zu einem kraftvollen Ansatz entwickelt, der Teams dabei hilft, komplexe Probleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln. Das Potenzial kommt dabei nicht nur aus den Reihen der Mitarbeiter, sondern auch von externen Beratern und sogar den Kunden. Ihnen soll das Produkt schließlich dienen.
Was ist Design Thinking?
Design Thinking ist ein kollaborativer und nutzerzentrierter Ansatz, der darauf abzielt, kreative Lösungen zu finden, die die tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer erfüllen. Hier werden Produkte nicht am Kunden oder Anwender vorbei entwickelt und produziert, sondern die Bedürfnisse VORAB genaustens erforscht.
Design Thinking ist mehr als nur ein Prozess; es ist eine Denkweise, die auf Empathie, echter Teamarbeit und iterativen Experimentieren basiert.
Die Vorteile von Design Thinking
Design Thinking bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Organisationen. Es fördert die Kreativität und Innovationskraft, verbessert die Benutzererfahrung, stärkt die Teamarbeit und ermöglicht es, auf komplexe Probleme mit einer menschenzentrierten Perspektive zuzugehen. Durch die Integration von Design Thinking können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und anpassungsfähiger gegenüber Veränderungen in der dynamischen Geschäftswelt sein.
Anwendungsbereiche von Design Thinking
Design Thinking findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, von der Produktentwicklung und -gestaltung über die Verbesserung von Kundenerlebnissen bis hin zur Lösung sozialer Probleme. Unternehmen auf der ganzen Welt nutzen Design Thinking, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind.
Die Anwendung in der Personalbeschaffung
Design Thinking ist nicht nur auf die Produktentwicklung beschränkt, sondern kann auch erfolgreich in der Personalbeschaffung angewendet werden, um talentierte und passende Mitarbeiter zu gewinnen. Unternehmen, die Design Thinking in ihren Rekrutierungsprozess integrieren, können innovative Ansätze nutzen, um die besten Talente anzuziehen und eine positive Arbeitgebermarke aufzubauen.
Die Phasen im Design Thinking Prozess
Der Design Thinking Prozess umfasst mehrere Phasen, die von der Empathie und Problemdefinition über die Ideenfindung und Prototypenerstellung bis hin zum Testen und Implementieren reichen. Jede Phase fördert eine iterative Herangehensweise und ermutigt die Teams, frühzeitig Feedback einzuholen und ihre Ideen kontinuierlich zu verbessern.
- fragen: hier wird nach den Problemen und den Bedürfnissen des Kunden gefragt. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das System soll ihm dienen, nicht umgekehrt. Deshalb ist dieser Prozessschritt sehr gewissenhaft durchzuführen und zu dokumentieren.
- finden: das interdisziplinäre Team setzt sich zusammen und sammelt so viel wie möglich Ideen. Diese werden noch in diesem Schritt analysiert, modifiziert oder eliminiert.
- experimentieren: hier wird der Bau eines Prototyps in einer frühen Phase favorisiert. Er dient den Tests und der Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden oder Anwender.
- testen: der Prototyp wird getestet und weiterentwickelt. Erst wenn das Produkt zu 100% dem Nutzer gefällt und dessen Bedürfnisse befriedigt werden geht er in die Produktion.

Die meisten Modelle im Design Thinking bestehen aus 6 oder mehr Schritten. Ich persönlich finde das zu viel, denn Teile aus den einzelnen Schritten können, meiner Meinung nach, zusammengefasst werden. Somit wird der Überblick erleichtert. Denn wenige, aber klare Arbeitsschritte sind besser zu merken und einzuhalten. Ich orientiere mich an dem Modell nach Ingrid Gerstbach, die sich seit Jahren mit Design Thinking auseinandersetzt, sie in vielen Unternehmen erfolgreich angewendet und auch schon einige Bücher darüber geschrieben hat.
Andrea hat eine Leidenschaft für Design Thinking.
Der Prozessaufbau im Design Thinking
Der Prozessaufbau von Design Thinking ist darauf ausgerichtet, komplexe Probleme auf innovative und nutzerzentrierte Weise zu lösen. Es ist wichtig zu betonen, dass Design Thinking mehr als nur ein linearer Prozess ist; es ist eine iterative und kreative Herangehensweise, die sich auf die menschlichen Bedürfnisse konzentriert.
Ein wichtiger Aspekt des Design Thinking Prozessaufbaus ist die flexible und iterative Natur, die es ermöglicht, mehrere Iterationen durchzuführen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Durch diese Herangehensweise können Teams schnell lernen, sich anpassen und innovative Lösungen entwickeln, die wirklich auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind.
Damit der gesamte Prozess Struktur behält und das Team sich nicht verzettelt ist Design Thinking in Phasen aufgeteilt. Die Einhaltung der Phasen ist essenziell. Das heißt aber nicht, dass sie nicht wiederholt werden dürfen. Ganz im Gegenteil. Um viele Ideen zu generieren und diese dann auch umzusetzen, ist es oftmals notwendig die einzelnen Schritte zu wiederholen.
Der Prozess beginnt typischerweise mit der Phase der Empathie, in der das Design-Team tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Nutzer entwickelt. Dies geschieht durch Beobachtungen, Interviews und das Einfühlen in die Lebenswelt der Nutzer.
Anschließend folgt die Definition des Problems, bei der das Team das Problem präzise identifiziert und eine klare Problemstellung formuliert, um den Fokus der Lösung zu bestimmen.
Die Ideenfindungsphase ist ein kreativer Prozess, in dem das Team durch Brainstorming, Mind Mapping und andere kreative Techniken eine Vielzahl von Ideen generiert. Diese Ideen werden dann in der Prototyping-Phase in einfache Prototypen umgesetzt, um eine greifbare Darstellung der potenziellen Lösungen zu erhalten.
Die Phasen im Design Thinking
Phase 1
Einfühlen in die Kunden oder Anwender und deren Bedürfnisse
- eintauchen in das Problem
- Menschen beobachten
- Menschen erkunden
- Infos sammeln und definieren
- Wissen zusammentragen
Phase 2
Definieren der Probleme, ohne vorzeitige Lösungsansätze
- definieren des Problems
- das Problem beschreiben
- im Team besprechen
- zusammengetragenes Wissen weitergeben
Phase 3
Soviel Ideen wie möglich sammeln und entwickeln
- Ideen sammeln
- Lösungen finden
- Lösungen entwickeln
- Lösungen besprechen
Phase 4
Experimentieren mit dem Prototyp oder der Betaversion
- Ergebnisse definieren
- Prototypen erstellen
- Entwickelte Ideen testen
- falls notwendig Durchgang wiederholen
Wichtiger Part: die Test- und Implementierungsphasen
Die folgende Testphase beinhaltet das Sammeln von Feedback von den Nutzern, um die Prototypen zu validieren und sicherzustellen, dass die Lösungen tatsächlich die Bedürfnisse der Nutzer erfüllen. Basierend auf diesem Feedback werden Anpassungen vorgenommen, bevor der Prototyp erneut getestet wird.
Der Prozess endet mit der Implementierungsphase, in der die endgültige Lösung entwickelt und umgesetzt wird. Während dieses gesamten Prozesses wird die Nutzerperspektive stets berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen wirklich relevant und benutzerfreundlich sind.
Fazit
Design Thinking bietet eine erfrischende Perspektive auf das Lösen komplexer Probleme und fördert eine Kultur der Kreativität und Innovation. Indem es Nutzer in den Mittelpunkt stellt und kollaboratives Denken fördert, ermöglicht es Unternehmen, sich auf ihre Kunden zu fokussieren und gleichzeitig flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren. Durch die Anwendung von Design Thinking können Unternehmen neue Wege entdecken, um ihre Grenzen zu erweitern und ihre Innovationsziele zu erreichen.