Neue Ideen zu generieren steht in den meisten Unternehmen hoch im Kurs. Gerade große Firmen stellen dafür extra einen Raum zu Verfügung, den Innovationsraum. Dieser ist nicht nur physisch als Labor vorhanden, sondern auch gedanklich. Bedeutet, die Idee mit dem richtigen Mindset zu unterstützen. Und zwar auf allen Ebenen eines Unternehmens.
Innovationsräume bieten eine kreative Umgebungen für Ideen und Lösungen
Ein Innovationsraum ist ein speziell gestalteter physischer oder virtueller Raum, der darauf abzielt, Kreativität und Innovationskraft in einem Unternehmen oder einer Organisation zu fördern. Er dient als Umgebung, in der Mitarbeiter verschiedene Ideen austauschen, kollaborative Lösungsansätze entwickeln und innovative Projekte vorantreiben können. Ein solcher Raum ist häufig mit flexiblen Möbeln, interaktiven Whiteboards und Technologien zur Präsentation ausgestattet, um die Zusammenarbeit und den kreativen Austausch zu erleichtern. Innovationsräume bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich außerhalb ihres üblichen Arbeitsumfelds zu entfalten und neue Perspektiven zu gewinnen, was wiederum die Entstehung neuer Ideen und die Lösung komplexer Probleme fördert. Durch die Schaffung einer inspirierenden Umgebung trägt ein Innovationsraum dazu bei, eine Kultur der kontinuierlichen Innovation und des Fortschritts im Unternehmen zu etablieren, was letztendlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen beitragen kann.
Die Ausstattung eines Innovationsraumes ist sehr individuell
Wie dieser Raum aussieht ist nicht für jedes Unternehmen gleich. Die einen schwören auf einen extra Arbeitsraum, mit Sitzkissen und Tafeln, in dem Ideen durch zum Beispiel Design Thinking generiert werden. Den anderen reicht es, trotz Tagesgeschäft ein paar Stunden Zeit zu haben um sich den Ideen zu widmen.
Manche Unternehmen könnten sich sogar vorstellen den Prozess der Ideengenerierung ganz auszulagern. Das hat auch Vorteile. Durch Kooperation kommt es nicht selten vor, dass neue Impulse zu neuen kreativen Inspirationen führen. Eine Herausforderung die sich gerade kleine Unternehmen gerne stellen. Auch weil ihnen die Mitarbeiter fehlen.

Das Raumkonzept – Was der Innovationsraum bieten sollte
Innovationsprozesse finden in der Regel in den Firmenräumen statt. Der dafür vorgesehene Raum ist Mittelpunkt für Treffen und Meetings. Er soll die Teammitglieder in ihrer Kommunikation unterstützen und sie zur Kreativität anregen. Entscheidend für die Produktivität der Mitarbeiter ist, dass der Raum die dafür notwendige Eigenschaften besitzt. Dafür muss er nicht unbedingt sehr groß sein, doch sollte er in Gestaltung und Ausstattung die Mitarbeiter bei ihrer Ideenfindung unterstützen.
- offene Bauweise für leichteres Come Together
- ein vielseitig nutzbarer Raum der schnell umgebaut werden kann, z.B. für Vorträge oder auch mal eine Feier
- warme Farben wirken entspannend
- Pflanzen für ein besseres Raumklima
- Flexible Module wie Boards, Tische oder Raumteiler auf Rollen
- Design Thinking kommt mit wenig bis gar keine Geräte aus
Was noch unterstützend wirkt
- die Räume sollten die Werte des Unternehmens reflektieren
- Vertrauen ist ein wichtiger Faktor, wenn Mitarbeiter Leistungen bringen sollen
- Die Einrichtung sollte so gestaltet sein, dass die Menschen in Bewegung bleiben
- Die Umgebung sollte die Mitarbeiter zu kollaborativer Zusammenarbeit ermutigen
- Für Ruhe aber auch für eine Rückzugsmöglichkeit sollte gesorgt sein
- Die Akustik hat nicht nur Auswirkungen auf die Arbeit, sondern auch auf die Gesundheit
- Die vorhandenen Tools sollten allen Teammitgliedern zugänglich sein
- Eine angenehme Atmosphäre entsteht in einem nicht-territorialem Raum
Der Innovationsraum bietet jungen, gerade geborenen Ideen einen geschützten Bereich um weiter zu wachsen.
Der Innovationsraum lässt der jungen Idee die Möglichkeit zu wachsen
Gerade in der Anfangsphase sind neue Idee besonders gefährdet. Das Tagesgeschäft, welchen den Mitarbeitern schnell mal die Zeit stiehlt, sorgt oft genug dafür, dass Ideen sterben, noch bevor man deren Potenzial entdeckt hat.
Sie wird vor negativen Einflüssen geschützt – etwa wie in einem Brutkasten. Dieser Brutkasten kann aber nicht nur die Idee schützen, sondern auch Daten speichern, die während der Wachstumsphase entstehen. Diese wichtigen Daten können folglich für weitere Innovationen genutzt werden.
Um den Erfolg einer Innovationsentwicklung zu sichern sollten einige Grundsätze beachtet werden.
Die Innovationskultur ist wesentlicher Bestandteil
Sie unterstützt die Mitarbeiter in ihrer Kreativität und sorgt für einen respektvollen Umgang miteinander. Das bedeutet, jeder einzelne Mitarbeiter sorgt dafür, dass Ideen gedeihen können. Wenn Mitarbeiter die Idee nicht gutheißen, können sie das kommunizieren. Der Umgang mit dem Feedback sollte dabei respektvoll sein.
Die Zielorientierung hilft, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren
Denn im Innovationsprozess können die Wege schon mal variieren. Selten weiß man am Ende wie genau das Produkt aussehen wird. Somit bleibt die Idee flexibel und kann jederzeit an die Kundenbedürfnisse angepasst werden.
Die Kundenorientierung ist somit auch ein wichtiger Punkt im Innovationsraum
Nur der enge Kontakt zum Kunden und die Frage nach seinen Bedürfnissen, hilft aus einer Idee eine echte Innovation zu machen. Das ist wichtig, damit nicht irgendwas entwickelt wird, sondern genau das, was der Kunde braucht.
Warum braucht man dafür den Innovationsraum?
Um die Ernsthaftigkeit zu unterstreichen. Sonst kann es passieren, dass eine anfängliche gute Idee trotzdem stirbt. Da die Mitarbeiter, bedingt durch ihr Tagesgeschäft und damit einhergehende Demotivation schnell die Lust verlieren weiter daran zu arbeiten. Die Idee stirbt, obwohl sie möglicherweise eine Innovation hätte werden können.
In der Regel sind viele Mitarbeiter zwar involviert, die Führung der Entwicklung übernimmt trotzdem der Projektleiter. Da aber auch dieser oft gleichzeitig mit mehreren anderen Projekten beschäftigt ist, kann es hilfreich sein einen Lab Manager, bzw. Innovationsmanager zu beauftragen. Gerade auch, weil es oft Widerstand geben könnte. Denn jede Innovation bringt auch mehr Arbeit mit sich.
Widerstand aus dem Controlling
Eine neue Idee und das dazugehörige Kreativteam können nicht von Anfang an profitabel sein. Neue innovative Projekte werden deshalb oft als potenziell kosten- und ressourcenintensiv angesehen, was zu Bedenken hinsichtlich des Budgets und der Rentabilität führt. Das Controlling strebt oft nach klaren und nachvollziehbaren finanziellen Prognosen und sieht möglicherweise eine Unsicherheit oder Unklarheit in den vorgeschlagenen Ideen. Da braucht es Geduld. Eine Kosten-/ Nutzenrechnung ist notwendig. Sie ermöglicht Unternehmen, potenzielle Chancen und Risiken auch bei der Ideenfindung zu identifizieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Widerstand aus dem mittleren Management
Das mittlere Management kann sich oft gegen neue Innovationen sträuben, da es in erster Linie für die Aufrechterhaltung der aktuellen betrieblichen Abläufe und die Erreichung kurzfristiger Ziele verantwortlich ist. Anfängliche Fehlschläge bei den Neuentwicklungen sind oft ernüchternd. Es geht einher mit Unverständnis und dem Gefühl von Kontrollverlust. Neue Innovationen können somit als störende Elemente wahrgenommen werden, die bestehende Prozesse und Hierarchien verändern könnten, was zu Unsicherheit und Widerstand führen kann. Auch innere Blockaden, geprägt durch ein negatives Mindset, spielen eine große Rolle.
Widerstand aus den Fachbereichen
„Das Kreativteam entwickelt einfach mal. Die Fachbereiche haben dann die Arbeit!“ Solche Sätze hört man immer wieder. Die Fachbereiche sind nicht bereit sich einzubringen? Dies betrifft aber nur Ideen an denen sie nicht mitwirken konnten. Wer involviert ist in der Entwicklung und das Gefühl hat aktiv dabei zu sein, geht mit viel mehr Motivation an die Sache. Auch das gehört zur Innovationskultur dazu.
Da hilft dranzubleiben
Die Förderung einer Kultur der Offenheit für Veränderungen und die Schaffung von Anreizen für alle Bereiche, an Innovationsprozessen teilzunehmen, können dabei helfen, Widerstände zu überwinden und eine erfolgreiche Implementierung neuer Ideen zu fördern.
Der Innovationsmanager kann dabei eine entscheidende Rolle dabei spielen. Er unterstützt und ermutigt nicht nur die Kreativabteilung, sondern auch die Organisationsbereiche die ebenso beteiligt sind, neue Innovationen zu akzeptieren und zu fördern. Dazu kann der Innovationsmanager:
- Klare Ziele und Vorteile kommunizieren: Indem er die Vorteile und langfristigen Ziele der Innovationen deutlich kommuniziert, kann der Innovationsmanager alle Beteiligten davon überzeugen, wie neue Ideen zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beitragen können.
- Schulungen und Schulungen anbieten: Durch die Bereitstellung von Schulungen zu innovativen Prozessen und Technologien kann der Innovationsmanager sicherstellen, dass jeder die nötige Unterstützung und das Verständnis erhält, um die neuen Innovationen erfolgreich umzusetzen.
- Förderung einer innovationsfreundlichen Kultur: Er sollte eine Kultur fördern, die Offenheit und Experimentierfreude belohnt. Ebenso sind Anreize sinnvoll, die zur aktiven Teilnahme an Innovationsprozessen ermutigt.
- Einbeziehung des Managements in den Innovationsprozess: Durch die Einbindung des mittleren Managements in den Innovationsprozess und die Berücksichtigung ihrer Bedenken und Ideen kann der Innovationsmanager sicherstellen, dass sie sich als wichtiger Teil des Wandels und nicht als passive Beobachter fühlen.
- Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung: Der Innovationsmanager kann sicherstellen, dass das Management über die nötigen Ressourcen, Tools und Unterstützung verfügt, um neue Ideen erfolgreich umzusetzen. Und ihnen bei Bedarf Hilfestellung bieten, um Hindernisse zu überwinden.
Der Innovationsmanager schützt entwicklungswürdige Ideen vor so einigen Widerständen und sorgt somit dafür, dass sie es bis zur Marktreife schaffen können. Kurz gesagt, dass aus einer Ideen ein Produkt wird.

Design Thinking als Innovationstreiber
Du hättest Lust Innovationsmanager in deinem Betrieb zu werden? Du bist schon Projektleiter und willst noch eins drauf setzen? Nachfolgend der
5 Punkte Plan für Innovationsmanager
– Bedarfsorientiert handeln
und dabei nicht nur die einzelnen Fachbereiche einbeziehen sondern auch die Kundenwünsche sowie die Wirtschaftlichkeit.
– Fortlaufend kommunizieren
Woran arbeiten die Teammitglieder? Wie ist der Stand? Innovationsmanager machen die Schritte für alle sichtbar.
– Interne Fürsprecher rekrutieren
Viele Widerstände kommen aus dem mittleren Management. Hier tummeln sich aber auch die Entscheider. Diese sollen als Fürsprecher gewonnen werden.
– Skeptiker überzeugen
Auch dies ist eine schwierige Aufgabe, die aber nicht unlösbar ist. Transparenz hilft, die Menschen zu überzeugen. Eine kleine Veranstaltung rund um Innovationen kann Mitarbeiter näher zusammen bringen. Gleichzeitig wird das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und dem Unternehmen gestärkt.
– Spannendes Storytelling
Eindeutige Beiträge über die Erfolge der Ideenentwicklung kommunizieren. Gerade Medien lieben es, wenn sie als erstes über die neuesten Errungenschaften informiert werden. Eine gute PR ist unerlässlich und sorgt gleichzeitig für Aufmerksamkeit.